Geistig und körperlich bewegt.
Körperübungen bei längeren Veranstaltungen und "Sitzungen" sind mehr als eine nette Abwechslung. Physische Bewegung und geitige Beweglichkeit sind eng miteinander verknüpft, sagt der Sportwissenschaftler und Theologe Prof. Stefan Schneider.
Prof. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln kennt sich nicht nur in Hirnforschung, Motorik und Psychologie aus, sondern ist auch promovierter Theologe. Er blickt insofern auch im geistigen und spirituellen Sinn auf´s Menschsein. Darüber spricht er mit Michael Gleich im Podcast „Grenzenloses Eventdesign„. Einige Thesen daraus:
„Körper und Geist sind eine Einheit. Wenn man dem Körper in Form von Bewegung etwas Gutes tut, ist das auch eine Form von Seelsorge.“ Stefan bracht das auf die wunderbare Formel „Jesus würde joggen“.
Auch kurzfristig haben Sport und Bewegung positive Effekte auf Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeitsfähigkeit und emotionales Wohlbefinden. (Wir kennen diese Effekte von kleinen Übungen bei Veranstaltungen, so genannte Energizer)
Körperliche Bewegung entlastet die Gehirnteile, die für Informationsverarbeitung und -bewertung zuständig sind.
Stress, der bei Veranstaltungen entstehen kann (durch viele Inputs, ungewohnte Nähe zu vielen Menschen, hohe Konzentration…) kann durch Bewegung abgebaut werden.
Es braucht Freiräume für Bewegung, die je nach individuellem Bedürfnis unterschiedlich genutzt werden können. Kein Ich-muss-jetzt-sporteln-Gruppenzwang.
„GehSpräche“ (Spaziergang mit einem Partner, bei dem man gemeinsam eine Frage reflektiert) funktionieren deshalb so gut, weil man sich über Rhythmus und Geschwindigkeit miteinander „einschwingt“. Außerdem ist man nicht immer in direktem Augenkontakt, fühlt sich weniger kontrolliert, was Raum zum Denken gibt.