Gemeinsam Kreativ Sein

Kreativität lässt sich nicht befehlen. Veranstaltungen können jedoch Räume eröffnen, in denen sich kreatives Denken entfaltet, in denen in Gruppen eine Intelligenz auftaucht, die mehr ist als die Summe der individueller Ideen.

Kreativität ist ein permanenter schöpferischer Prozess. Menschen gestalten ihren Alltag, ihre Arbeit, ihre Beziehungen, ihr Leben. Viele Veranstaltungen starten ausdrücklich mit dem Ziel, etwas Neues zu schaffen. Veränderung, Wandel, Innovation, Transformation sind die Schlagworte. Im Folgenden finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, Anregungen, welche Haltungen, Formate und Techniken Ko-Kreation ermöglichen und fördern können. Basierend auf eigenen Erfahrungen und praxisorientiert. Inklusive eines Abschieds: Der Mythos vom einsamen Genie, das im stillen Kämmerlein eine Erfindung nach der anderen ausbrütet. In Wirklichkeit entstehen die meisten Innovationen im Austausch mit anderen Menschen. Für Veranstaltungen ist das eine gute Nachricht.

In einem „Impulspapier“ für Convention Partner Vorarlberg habe ich zehn Thesen dazu aufgestellt und mit Beispielen und praktischen Tipps unterfüttert. Hier sind sie:

  1. Gemeinsame Kreativität braucht Vertrauen. In einer angstfreien Umgebung gedeihen ungewöhnliche Ideen, dürfen Fehler gemacht werden, ist Widerspruch eingeladen.
  2. Mischen possible: Das kreative Mehr als die Summe der einzelnen Teile entsteht, wenn die Teilnehmenden unterschiedlich sind: in Herkunft, Gender, Alter, Spezialwissen. Und überhaupt.
  3. Nektar zu Honig: Aus Information kann Wissen werden, wenn Teilnehmende Raum zur kreativen Verarbeitung bekommen.
  4. In der Stille geschieht am meisten. Der Kopf muss leer und das Herz offen sein. Dann können Einfälle einfallen, Impulse auftauchen, Ideenblüten wachsen.
  5. Flow-Phasen und No-Phasen: Manche Tageszeiten eignen sich besonders gut, andere weniger für Kreativität. Dieses Wissen können Event-Designer nutzen.
  6. Kreative Begrenzung: Limitierte Ressourcen und ein gesetzter Zeitrahmen spornen an, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  7. Überraschung: Resonanz entsteht oft durch unverhoffte, kleine Momente. Sie verstummt, wenn Menschen durch Überinszenierungen überwältigt werden.
  8. Kreativtechniken können Teilnehmende unterstützen, jenseits eingefahrener Denkbahnen etwas Neues zu gestalten.
  9. Ode an die Freude: Spiel und Spaß lockern den Geist, öffnen Zugänge zu Intuition und emotionaler Intelligenz.
  10. KI = Kreative Intelligenz? Im Wettbewerb mit dem Computer müssen wir lernen, urmenschliche Eigenschaften zu kultivieren.

Das Impulspapier kann kostenlos heruntergeladen werden, und zwar hier.